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Tagesgespräch: Mal ehrlich! Wie riskant ist es, Schwäche zu zeigen?
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Ehrlichkeit haben meine Schülerinnen immer mit Verständnis und Nachsicht honoriert. Ich habe aber auch immer für Schwächen, Indispositionen etc. ein Ohr und Verständnis gehabt.
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Gut, dass ich eine Frau bin. Ich darf Schwächen und Ängste zugeben. Männer tun sich da wohl etwas schwerer.
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Es kommt auf den Beruf an. "Schwäche zeigen" kann vor Überforderung schützen. Es ist dann nicht schlimm, wenn einem alternative Aufgaben zugewiesen werden können. In manchen Berufen kann "Schwäche zeigen" aber auch bedeuten, arbeitslos zu werden. Diese Gesellschaft ist eine Leistungsgesellschaft. Deshalb ist "Schwäche zeigen" im Berufsleben grundsätzlich von Nachteil. Es gilt, sich durchzusetzen. Wenn es für mich bei einer neuen beruflichen Aufgabe Schwierigkeiten gab, habe ich immer versucht, den "Kampf anzunehmen". Für mich galt das Motto: "Das Überleben ist man seinem Feind schuldig". Der "Feind" war die neue (schwierige) Aufgabe.
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Wen interessieren meine Ängste und Schwächen? Allenfalls Therapeuten etc., die sich fürs Anhören, Nicken und Allerweltsparolen teuer bezahlen lassen. Da engagiere ich mich lieber ehrenamtlich - der Dank dann ist ehrlich und stärkt diese Seele mehr als das "professionelle" Geschwätz der "Experten".
P.S. Amüsant ist sicher, was jetzt gleich öffentlich darüber geredet wird. Auf geht's! -
schön, dass das 100 jahre zu spät auch mal ein Thema wird, nachdem der Karren nicht mehr knietief im Dreck steckt, sondern schon darin versunken ist.
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"homo homini lupus" so der Philosoph Thomas Hobbes. Der Mensch ist dem Menschen ein Wolf.Das Wolfsrudel hat einen Leitwolf und wenn der die kleinste Schwäche zeigt, wird er von einem jüngeren, stärkeren Wolf zerfleischt. Auch Menschen bilden Gemeinschaften und haben Anführer.
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Werde ich so blöd sein, mit anderen darüber zu sprechen?! Das ist, als würde ich ins offene Messer laufen.
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Ich kenne das leider sehr gut. Die falsche Frisur, mal nicht topfit, das passende Make-Up, eine langweilige Garderobe. Und schön fallen die Kolleginnen über einen her, schauen Abteilungsleiter und Chef missbilligend ... es ist einfach furchtbar.
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Ich habe keine Schwächen, aber ich kenne meine Grenzen. Und das ist gut so.
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Jeder für sich, einer gegen alle bzw. die anderen, alle gegen mich ... eine wahrhaftig paranoide Situation: Normalzustand in dieser wunderbaren Konsum- und Vergnügungswelt und marktkonformen Demokratie! Aldous Huxley: Brave New World.
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Kann ich mir als Altenpflegerin (für fast ausschließlich demente alte Menschen) diese "Selbstdarstellung" leisten? Arbeiten, präsent sein und ein Gespür für diese alten Menschen und deren konkrete Situation ist gefragt.
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Die Fussballer haben natürlich Schwächen im Gegensatz zu normalen Menschen. Denn sie wissen, daß sie ein heilloses Geld mit einer vollkommen nutzlosen Tätigkeit einstecken. Da hätte ich auch Albträume Orientierunglosigkeit und andere Probleme.
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ich empfinde die Fussballprofi-Parallelwelt, derer Monströsitäten und Auswüchse - durch die Fans wie durch gerissene Banker gleichermassen in Gang gehalten, einen denkbar schlechten Aufhänger für die Frage ( Folge von Scwäche zeigen etc und Folgen) für die ´Allerweltslage im mutieren der Informationsgesellschaften und derer Folgen für die/den Einzelnen. Da ´wir´- zumindest aber viele nach der letzten der neuesten Hype entgegen gehen ( re Fussball) ist der Aufhänger `bayernwürdig´ sozusagen...
Jenseits dieser Parallelwelt verändern sich die Paradigma von Stärke vs Schwäche in den Selfie -Performances´in den allerletzten Jahrzehnten gerade sehr und in monströsem Ausmass. Wer da als Nullnummer ( siehe U. Eco) gerade als ´stark´benannt wird ggf - ist oft der besonders gerissene Informatik Mann oder Frau der/ die ´einfährt´wie man das so nennt heutzutage, was immer ´er oder ´sie´einfahren mag: geradezu ein Faustisches an Vorkommen, was ja dann auch mit Münchens neuestem Kulturprojekt sicher kompatibel ist.
PS
Ich glaube eher nicht, dass ein Psychiater - DA -Abhilfe schaffen kann, sondern eine Werteumorientierung von NÖTEN wäre. -
Ausdruck einer ich-zentrierten, egozentrischen und narzisstischen Gesellschaft. Der Mensch in seiner Hypertrophie als Maßstab der Welt.
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Das kommt immer auf das Gegenüber an, sowohl im beruflichen als auch im privaten Bereich. Wenn selbst offenbarte Schwäche negativ ausgelegt wird, besteht ein Problem zwischen den Parteien. Ist jemand empathisch, wird er die Schwäche des anderen niemals negativ bewerten sondern die zugegebene Schwäche als Stärke des Gegenübers verstehen und behandeln.
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Wer arbeitet, macht Fehler.
Wer nicht arbeitet, macht keine Fehler.
Wer keine Fehler macht, wird Chef ;)
Spaß beiseite- wir arbeiten bei uns zum Glück in einem Arbeitsklima, in dem Fehler zuzugeben einem leicht gemacht wird. Bei meinen Kindern erlebe ich allerdings, dass schon ihnen das Zugeben von Fehlern in Form von Bestrafung schwer gemacht wird- ich nehme mich da nicht aus. Wie kann man schon Kindern beibringen, dass Fehler dazugehören und Schwächen normal sind? Ohne auf Konsequenzen auf manches Fehlverhalten ganz verzichten zu müssen? -
Schwäche zeigen (und Fehler zugeben) können nur starke Menschen. Es gibt keinen Menschen, der keine Schwächen hat - wer das glaubt, überschätzt sich selbst und macht sich unglaubwürdig.
Wer die Schwächen anderer ausnutzt, ist ein extrem schwacher Mensch, denn er besitzt keine Stärke, mit wirklich starken Menschen in Interaktion zu treten (oder zu messen, wenn das denn überhaupt erforderlich ist).
Schwäche zu zeigen ist nur dort riskant, wo das Raubtier Mensch auf die Vernichtungsmöglichkeit des anderen lauert.
Gerade die Medien tragen aber zu dieser permanenten Präsentation der persönlichen Fehlerlosigkeit bei. Was dann passiert, sehen wir ganz deutlich in den Bankenkrisen (es war natürlich niemand schuld, außer den Kunden) und der Dieselaffäre, wo alle gemachten Fehler bis zum allerletzten Moment weggelogen werden.
Das Beispiel des körperlichen Zusammenbruchs ist nichts anderes, als dass sich der Körper gegen das Vorgehen des Geistes mit dem letzten Mittel zur Wehr setzt, speziell auch in Situationen in denen ein Ausweichen nicht mehr möglich ist. -
Interessant ... Lehrer. Ich war von 1978 bis 2003 regulär Lehrer, und habe nach meiner Pensionierung bis zum 74. Lebensjahr an meiner alten Schule (z.T. ganzjährig) unterrichtet (L, D, G, Sk) ... seit meiner Referendarszeit in A. bis zum letzten post-pemsionären Schultag war ich gegenüber Schülern ehrlich. Sie brauchten mich nicht belügen und ich brauchte ihnen nicht irgendein lächerliches Machtspielchen etc. vormachen. Es war eine wunderbare Zeit. Und ich bin meinen ehemaligen SchülerInnen gleichsam ewig dankbar.
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Mein ehemaliger Chef meinte übrigens, dass er mich eingestellt hat, WEIL ich beim Bewerbungsgespräch genau bennen konnte, in welchen Bereichen ich mich noch verbessern kann- und will.
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Wird allerhöchste Zeit, mal unsere Leistungsgesellschaft an sich in Frage zu stellen. Und den Profifußball sowieso. Der gibt mir ein ganz besonders schlechtes Beispiel ab. Denn das färbt duch in Firmen und ihre Chefs. Da gibt es sehr Viele, die sich und ihre Mitarbeiter an einem überdrehten Leistungsprinzip auf vielfältige Weise unter Druck setzen. Und selber unnötigerweise auch unter Druck stellen.
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Mit beruflicher Etablierung und fortschreitendem Alter nimmt "Schwäche" und das Gefühl "Schwäche" verbergen zu wollen ab. Jedenfalls nach meinem Eindruck.
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Ich denke da sind "privat" und "oeffentlich/beruflich (:"dann muessen Sie eben was anderes machen)" zu trennen und ist auch situationsabhaengig. Prinzipiell oeffentlich meistens lieber nicht!
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Wer Schwäche zeigt ist selber schuld!!
Kriegt im Beruf keinen Fuß mehr auf den Boden
Über das Gerede von Toleranz und Mitgefühl kann ich nur lachen. -
Müsste man nicht fragen, worin die Ursachen für Schwächen und Ängste liegen?
Genetische Dispositionen, (früh)kindliche und/oder interfamiliäre Sozialisation, familiäre und andere Vorbilder, Entwicklung in der Schule und während der Schule usw.? -
Oh mann dieses gejammer von den hochbezahlten Fußballern beim aushandeln von Millionen Verträgen zeigen sie auch keine Schwächen müssen wenn sie es nicht schaffen den """DRUCK""""aushalten müssen sie halt in Rente gehen und GOLF spielen
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Die zentrale Frage für mich:
Wenn ich davon ausgehe, keine Schwäche zeigen zu dürfen, muss ich davon ausgehen, dass ich im Falle einer Schwäche von anderen Menschen verletzt werde.
Was stimmt da in unserer Gesellschaft nicht?
Wäre es nicht sinnvoll, wenn die Gesellschaft Menschen mit ihren Schwächen auffängt? -
Profisport ist mit einem Betrieb mit ordentlicher Personalvertretung nicht vergleichbar.
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Es ist z.B. ein Riesenunterschied ob ich als Frau oder Mann sage: "Ich trinke keinen Alkohol" - warum auch immer. Genauso ist es bei anderen "Schwaechen".
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Sozial übertriebene Angst vor Statusverlust in unserer Leistungsgesellschaft lässt viele Zeitgenossen, die ihren Selbstwert durch Bestätigung von außen abhängig machen, krampfhaft eine Fassade von Souveränität und Kompetenz in allen Lebenslagen vortäuschen. Die gut zu beobachtende Asozialität quer durch alle Bevölkerungsgruppen hat neben der Gier hier ihren Ursprung in sozialen Vernichtungsängsten.
Gelebte Demut und Selbsteflexion, wie ihn beispielsweise die buddhistische Praxis anbietet, ist meines Erachtens unabdinbar für Seelenhygiene und geistige Gesundheit durch gesunde nachhaltige Stabilität. -
Liebe Redaktion, warum stellen Sie nicht eine Sammlung von Anlaufstellen und Empfehlungen (Literatur etc) zu diesem Thema online ? statt der Anruferin zu sagen: sorry der Professor ist nicht mehr da, schauen Sie doch mal selber ... ? wäre toll und hilfreich für viele Hörer